Diesmal verwenden wir einen Flaschenschneider mit Stahlrädchen anstatt der Diamantnasskreissäge. Schneiden ist eigentlich nur ein Ausdruck im Volksmund, da ja das Glas nicht geschnitten sondern die Oberfläche nur angeritzt wird. Tip 1: Wichtig ist beim Flaschenschneider wie auch bei jedem anderen Glasschneider, das immer in die selbe Richtung geschnitten wird und niemals in einer bereits angeritzen Stelle ein zweites mal. Ansonsten wird der Glasschneider nur Stumpf und unbrauchbar.
Tip 2: Damit das Schneidrädchen eine lange Standzeit hat immer Glasschneideöl oder gleichwertiges verwenden. Wir haben beim Flaschenschneider Kriechöl getestet und sind damit auch sehr zufrieden.
Hier sieht man genau das angeritzte Glas und das Schneidrädchen.
Danach kann man die Flasche an der angeritzten Stelle entweder drehend über eine Flamme halten oder mit dem heißen Wasser aus einem Wasserkocher die Ritzstelle rundherum (4 bis 5 mal die Flasche langsam drehen) gleichmässig erhitzen. Im Anschluss sofort drehend unter kaltes fließendes Wasser geben. Wenn die Flasche bei gleichmäßigem Druck angeritzt wurde müsste sich diese jetzt schön trennen. Sollte es nicht gleich klappen nochmals unter heisses Wasser oder über die Flamme geben.
Nachdem der Flaschenhals sauber abgetrennt wurde, muss man die Bruchstelle schleifen und polieren. Wir verwenden dazu Diamantschleifpads vom 3M (grob, mittel, fein) und zum Schluss ein Diamantschleifpapier im Mikronbereich zum polieren.
Tip: Alle Schleifmittel immer mit genügend Wasser nass halten - erhöht die Standzeit und verhindert das einatmen von Schleifstaub.
Hier sieht man den schönen Rand um aus den fertigen Gläsern ohne Verletzungsgefahr trinken zu können.
Um diese Qualität zu erreichen müsst ihr mit jeder Körnung ca. 50 mal Planschleifen und gleich oft die Schräge innen wie aussen. Es gibt zwar auch spezielle Nassschleifmaschinen, aber die hohen Anschaffungskosten rentieren sich nur bei extrem hohen Stückzahlen.
Hier drei fertige Gläser in wunderschönen Grüntönen.
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